Lust auf farbliche Veränderung in der Wohnung oder auf der Terrasse? Oder sollen alte Möbel durch einen Neuanstrich wieder aufgewertet werden? Holzmöbel streichen kann ganz einfach sein. Wir zeigen, wie Sie mit Farben, Lacken und Lasuren ihren Holzmöbeln ein neues Aussehen verleihen können und haben viele Tipps, wie der Holz-Anstrich gelingt wie vom Profi.
Die richtige Vorbereitung vor dem Holzmöbel streichen
Handelt es sich um noch unlackierte Möbelstücke wie einen Holztisch, Stühle oder auch eine Kommode, kann in der Regel schnell mit dem Anstrich begonnen werden. Wichtig ist immer, dafür zu sorgen, dass die Holzmöbel wirklich sauber und frei von Fett und Staub sind. Nur so kann die Farbe später gut haften und wie gewünscht halten. Um Fettflecken zu entfernen, sind im Fachhandel spezielle Reiniger erhältlich. Um Staub abzuwischen, reichen Staubtuch und Handfeger, eventuell kann auch ein leicht feuchter Lappen verwendet werden. Wenn die Holzmöbel bereits lackiert sind und mit einer anderen Farbe aufgefrischt werden sollen, ist es notwendig, den alten Anstrich zu entfernen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Beizen oder Abschleifen. Hierfür muss ausreichend Zeit eingeplant werden und es werden spezielles Werkzeug beziehungsweise Beizmittel benötigt. Auch bei beschichteten Holzmöbeln muss vor dem Streichen eine Oberflächenbehandlung durchgeführt und der Lack abgeschliffen werden. Anders ist das nur, wenn Sie für den Neuanstrich eine Kreidefarbe verwenden möchten. Dann ist es ausreichend, Staub und Fett zu entfernen, da Kreidefarben auch auf alte Lackschichten oder Holzfurniere aufgetragen werden können.
Die Auswahl der richtigen Farbe
Im Baumarkt ist das Sortiment einfach riesengroß und wer nicht genau weiß, welche Farbe am besten geeignet ist, ist schnell überfordert. Für Holzmöbel können generell Lacke, Lasuren oder Kreidefarben verwendet werden.
- Lacke: Der Standard in diesem Bereich sind die sogenannten Acryllacke. Sie haben eine sehr hohe Deckkraft und halten äußerst lange, ohne dass die Möbel erneut lackiert werden müssen. Auch die Schutzschicht, die beim Auftragen entsteht, spricht für einen Acryllack. Zudem ist diese Art von Lack relativ geruchsarm, weshalb sie zu empfehlen sind, wenn sie Holzmöbel streichen möchten, die für den Innenbereich vorgesehen sind. Acryllacke können mit Wasser verdünnt werden und haben den Pluspunkt, schadstoffarm zu sein - ideal also auch zum Streichen von Möbeln fürs Kinderzimmer. Eine Alternative zum klassischen Acryllack ist Lack aus Naturharz. Dieser Lack ist besonders umweltfreundlich, allerdings nicht immer frei von Lösungsmitteln. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe gibt hier die gewünschte Auskunft. Für alle, die ihr neu gestrichenes Möbelstück möglichst schnell benutzen möchten, sind Naturharzlacke nicht geeignet, da sie eine deutlich längere Trocknungszeit als Acryllacke haben. Die dritte Möglichkeit ist es, auf Kunstharzlack zurückzugreifen. Dieser ist nicht nur leicht zu verarbeiten - also für Anfänger beim Holzmöbel Streichen prima geeignet - sondern deckt sehr gut und ist widerstandsfähig. Besonders für Möbel, die täglich benutzt und strapaziert werden, wie zum Beispiel eine Esszimmergarnitur, ist Kunstharzlack sehr zu empfehlen.
- Lasuren: Sie möchten Ihren Holzmöbeln ein sehr natürliches, aber dennoch gepflegtes Aussehen verleihen und die schönen Maserungen nicht unter Lack- oder Farbschichten verstecken? Dann ist eine Lasur das Richtige für Sie. So wird das Holz geschützt und gleichzeitig optimal gepflegt. Lasuren für den Innenbereich schützen vor Wasserflecken und anderen Verschmutzungen, Lasuren für den Außenbereich zusätzlich vor Verfärbungen oder Ausbleichen durch starke Sonneneinstrahlung, anderen Witterungseinflüssen und nicht zuletzt auch vor feuchtigkeitsbedingtem Pilzbefall.
- Kreidefarben: Keine Lust auf Schleifen oder Abbeizen? Kreidefarben funktionieren ohne diese zeitraubenden Vorarbeiten und haben eine starke Deckkraft. Gegenüber einem Lack ist die Optik von Kreidefarben deutlich matter, fast schon pudrig. Aufgrund ihrer porösen Struktur dringt Kreidefarbe nicht in die Holzporen ein. Die Farbe kann, ebenso wie Lack, flächendeckend auf den Holzmöbel aufgetragen werden. Seit einigen Jahren im Trend liegt Shabby-Chic, ein Look, bei dem die untere alte Holzschicht leicht zum Vorschein kommt. Auch dafür sind Kreidefarben sehr gut geeignet. Dann ist zwar ein wenig Abschleifen notwendig, allerdings erst nach dem Streichen und nur an den gewünschten Stellen. So können alte Holzmöbel aufgepeppt werden oder Sie verleihen neuen Möbeln einen antiken Touch wie vom Flohmarkt.
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Holzmöbel streichen: wichtige Tipps
Zunächst müssen Sie natürlich nicht nur die gewünschten Lacke oder Farben besorgen, sondern auch geeignete Pinsel beziehungsweise Rollen, wenn größere Flächen wie eine Tischplatte gestrichen werden sollen. Was die Auswahl der Pinsel betrifft, sollten mehrere Größen zur Verfügung stehen, um auch versteckte Ecken und Kanten gut erreichen zu können. Ein Pinsel-Set ist in der Regel eine lohnenswerte Anschaffung. Wichtig ist es auch, darauf zu achten, dass alles, was nicht angestrichen werden soll, vor Beginn entfernt wird. Dazu zählen vor allem Scharniere und Griffe von Schubladen. Möchten Sie Holzmöbel streichen, die gepolsterte Sitzflächen haben, wird dieser Bereich akkurat mit Folie abgedeckt und sicher verklebt, damit keine Farbe oder Lasur auf dem Stoff landen kann. Auch der Boden sollte mit Malervlies oder zumindest mit einer alten Decke vor Verunreinigungen geschützt werden. Wer die Möglichkeit hat, verlagert das Streichen nach draußen in den Garten oder zumindest auf den Balkon. Unbedingt notwendig ist das Arbeiten an der frischen Luft, wenn Lacke und Farbe Lösungsmittel enthalten, die möglichst nicht eingearbeitet werden sollten. Eine Schutzmaske leistet hier selbst draußen gute Dienste, um jegliche Gesundheitsgefährdung zu vermeiden. Last but not least: Um Farbklecksen auf der Kleidung vorzubeugen, können Sie einen speziellen, dünnen Maleranzug zum einmaligen Gebrauch tragen. Auch alte Hosen und Pullover sind zum Holzmöbel Streichen selbstverständlich gut geeignet.
Holzmöbel lasieren und lackieren
Wenn Sie Holzmöbel lasieren möchten, wird die Lasur in einer dünnen Schicht auf das abgeschliffene Holz aufgetragen und muss dann vollständig trocknen. Wie lange das dauert, variiert von Lasur zur Lasur und ist den Herstellerangaben zu entnehmen. Bevor eine zweite Schicht aufgetragen wird, wird die gestrichene Oberfläche ganz leicht mit einem feinen Schleifpapier angeschliffen. Wichtig beim Lasieren ist es, immer so zu streichen, wie die Maserung des Holzes verläuft. Beim Lackieren ist die Anwendung einer sogenannten Vorstreichfarbe für dem eigentlichen Lack zu empfehlen, um das Holz zu grundieren. Danach wird der Lack in der gewünschten Farbe in mindestens zwei dünnen Schichten aufgetragen, zwischendurch muss er wie auch eine Lasur stets vollständig trocknen. Für beste Ergebnisse wird auch Lack in Richtung der Maserung aufgetragen. Besonders akkurat wird das Ergebnis, wenn Sie an den Kanten beginnen, bevor Sie dann die größeren Flächen mit dem Pinsel oder einer Farbrolle streichen. Wer sich die Zeit nimmt, zwischen den einzelnen Schichten den Lack leicht anzuschleifen, wird mit Holzmöbeln belohnt, die wirken, als seien sie vom Profi lackiert. Bei der Anwendung von Kreidefarben, die keine große Vorbereitung erfordert, ist ein zweimaliger Anstrich ebenfalls zu empfehlen, um die bestmögliche Deckkraft zu erreichen. Es ist darauf zu achten, immer in eine Richtung zu streichen und nicht wild hin und her. Nur so kann ein gleichmäßiges Ergebnis erzielt werden.