Dachschräge - Tipps zur Einrichtung

Ungenutzte Dachschrägen sind Wärmebrücken und verschwendete Wohnfläche. Um eine Dachschräge zu nutzen, müssen Bewohner kreativ und buchstäblich um die Ecke denken. Im eingerichteten Zustand wird aus dem einstigen vergessenen Raum ein Top-Schlafzimmer, Kinderzimmer oder komfortables Arbeitszimmer für das Homeoffice.

Dachschräge - Wohnfläche unter besonderen Bedingungen

Unter einem Spitzdach entsteht Raum, der sich mit normalen Möbeln nur schwierig bestücken lässt. Früher war dies der Dachboden und ausschließlicher Stauraum. Knapper werdender Wohnraum zwingt Hauseigentümer dazu, entweder teuer anzubauen oder preisgünstig und clever die ungenutzte Halbfläche dort oben einzurichten. Wichtig ist eine vernünftige Dämmung, um die Raumtemperatur im Sommer und Winter erträglich zu halten.

Dachfenster müssen eventuell gegen Kippvarianten ausgetauscht werden. Diese lassen sich gut mit Sonnen- und Sichtschutzrollos bestücken. Die Fläche direkt unter den Fenstern ist bei millimetergenauer Planung zusätzlicher Stauraum, allerdings nach oben statt seitlich und in die Tiefe. Gewiss haben die Jahrzehnte des Industrial Styles heutige Einrichtungs- und Dekoideen für Dachschrägen mitgeprägt.

Dachschräge nutzen - Gründe für die Wohnraumerweiterung

Einrichtung mit einer Dachschräge

Mehr nutzbarer Wohnraum ist der wichtigste Grund, die Dachschräge zu nutzen. Häufig kündigt sich Nachwuchs an und benötigt spätestens ab dem Schulalter sein eigenes Wohnreich. Ein weiterer sinnvoller Grund ist der Erhalt einer intakten Bausubstanz. In beheizten Räumen findet ein besserer Luftaustausch statt. Wo sich weniger Feuchtigkeit absetzt, sind Mörtel, Stein und Holz Temperaturextremen weniger stark ausgesetzt. Der dritte Grund ist die Suche nach einem außergewöhnlichen Wohnambiente.

Weltweit sind Dachlounges begehrte Baradressen, von deren Gemütlichkeit Besucher für die eigenen vier Wände schwärmen. Der Loungecharakter lässt sich privat ebenso schaffen. Sicherlich betrachten es kreative DIY-Heimwerker auch als Kunstobjekt, aus dem leeren schrägen Oberraum ein begeh- und bewohnbares Wohn-Schmuckstück zu schaffen. Auch die Chance auf mehr Stauraum trotz umgenutzter Abstellkammer macht es attraktiv, die Dachschräge zu nutzen, statt nur zu belagern.

Lange Tradition bewohnter Dachschrägen

Schon in mittelalterlichen Architekturen bot es sich an, die ungeliebte, aber unvermeidbare Dachschräge wohnlich zu gestalten. Von heutiger Gemütlichkeit waren solche Kammern noch weit entfernt, aber schon damals groß genug zum Schlafen oder Abstellen von Haushaltsgegenständen. Ein Bett, ein Tisch und eine Kommode für die wichtigsten Utensilien waren Grundausstattung. Im Laufe der Wohnungsknappheit wurden die Bewohner immer kreativer und lernten, auch schräge Flächen sinnvoll einzurichten.

Heute ist es möglich, mit Wohnaccessoires, wenigen DIY-Handgriffen und Etagenlösungen Dachschrägen zu nutzen. Farblich wandelt sich der obere Raum vom düsteren Nebenraum zum hellen Schlafzimmer, vergnüglichen Kinderzimmer oder zum Wohlfühlbad mit besonderem Charme. Arbeiten über dem sonstigen Wohngeschehen ist im geschickt eingerichteten Büro im Dachgeschoss ebenfalls angenehm. Wer die Fläche nicht für sich selbst nutzen möchte, richtet ein heimeliges Gästezimmer für Verwandte oder als Vermietlösung ein.

Geeignete Möbel für eine Dachschräge

Dachschräge nutzen

Mit niedrigen Sideboards, Truhen und schmalen Regalschränken lässt sich viel Wand- und Seitenfläche unter der Dachschräge nutzen. Die Stücke sollten besser hell sein und in offene bzw. geschlossene Ablagebereiche unterteilt sein. Glas, gerne mit Tabletbeleuchtung, schafft optisch mehr Weite. Wenig Platz nehmen Raumteiler weg. Sie bieten sich gleichzeitig als Fläche für Zimmerpflanzen und Dekorationen an.

Wohnlandschaften sind optimal, am besten minimalistisch designt und mit Auszieh- und Klappfunktion ausgestattet. Arbeitstisch oder Leseecke direkt unter dem Dachfenster sind beliebte Einrichtungsdetails ohne besonderen Raumbedarf. Soll oben ein Schlafzimmer entstehen, sind Drempelschränke mit schrägem Verlauf ideal anstelle des klassischen Kleiderschranks. Noch mehr Platz sparen individuelle Maßanfertigungen ohne Rückwand. Kleiderstangen und Ablageflächen werden direkt in die schrägen Balken montiert und mit ebenfalls maßangefertigten Türen optisch versteckt.

Geeignete Dekorationen für wohnliche Dachschrägen

Dekorationen unter Dachschrägen dürfen keinesfalls opulent ausfallen. Leichte Zimmerpflanzen mit wenig Lichthunger können undekorierte Lücken ausfüllen. Je nach gewähltem Einrichtungsstil verbessern Spiegel als Dekorationselemente die Beleuchtung, bei geschickter Platzierung bis in dunkle Raumnischen. Bei der Wahl von Dekorationen ist weniger mehr.

Ein stilvoller Vorhang am Dachfenster, eine farblich stimmige Sofadecke über der Wohnlandschaft, ein paar Zierkissen und ein Tischband statt Tischdecke heben die leichte Raumwirkung hervor. Die schrägen Wände werden zum nutzbaren Raumschmuck mit Wandteppichen, in die Taschen eingenäht sind. Dort finden Utensilien Platz, beispielsweise Taschenlampen im Schlafzimmer, Bleistift und Spitzer im Arbeitszimmer oder die Fernsehzeitschrift im Wohnzimmer.

Dachschräge nutzen mit multifunktionalen Accessoires

Wohnaccessoires sind im modernen Wohnraum unverzichtbarer Bestandteil der individuellen Wohnkultur. Hocker zum Aufklappen sind gemütlich, um darauf die Beine abzulegen. In ihr Inneres passen locker einige Wohntextilien oder andere zweckmäßige Gegenstände. Rollcontainer sind eine gute Ablagefläche für Raumfiguren, Vasen oder Zimmerpflanzen. Gleichzeitig entsteht flexibler Stauraum, ohne den Raum optisch zu erschlagen.

Bei Wohntextilien gilt ebenso wie bei Möbeln Leichtigkeit als Einrichtungsgebot. Wo sich die Möbelfläche dafür anbietet, kommt eine schöne Holzstruktur ohne Deckchen aus oder wird durch ein schmales Band (beispielsweise über einer Kommode oder entlang eines Lowboards) hervorgehoben. An den schrägen Wänden sind mehrere kleine Bilder ein wohnlicher Hingucker, der die Wandfläche optisch unterbricht und so dem Raum eine lebendige Struktur verleiht.

Licht zum optischen Erweitern der Dachschräge nutzen

Beleuchtung Dachschräge

Eine vollständig eingerichtete Dachschräge wirkt im falschen Licht schnell chaotisch oder erdrückend eng. Die wichtigste Lichtquelle dort oben sind die Dachfenster. Nach ihrem Lichteinfall richtet sich die Möblierung, am besten in beiden Seitwärtsrichtungen von klein nach groß. Der Lichtkegel einer einzigen Deckenlampe reicht nicht bis in alle Zimmernischen. Besser sind Deckenspots über jedem Winkel, deren Kegel bis in die Raummitte reichen.

Feine Akzente entstehen durch Stehlampen und punktuelle Spots als Nischenbeleuchtung. Die Kosten für so viel mehr Beleuchtung sind nicht hoch. LED-Leuchtmittel können in Lichtschienen verwendet werden, ebenso wie Lichterketten oder für den gemütlichen Abend LED-Kerzen. Wer kunstvolle Figuren als Wohnaccessoires mag, kann diese mit LED-Bändern zu einer zusätzlichen, dekorativen Lichtquelle umfunktionieren.

Passende Farben für die Wände, Decken und Böden einer Dachschräge

Balken der Dachschräge bestimmen diejenigen Farben, die für die Gestaltung von Außenflächen des Wohnraums geeignet sind. Holzfußböden, Vinylvarianten oder Laminat dürfen gerne etwas heller als die Balkenfarbe ausfallen. Die Streifen zwischen den Balken sind am besten weiß oder cremefarben für eine leichte und weite Raumwirkung. Für die Decke eignet sich ebenfalls ein heller Anstrich.

Wer lieber bunt als einfarbig einrichtet, kombiniert am besten dezente Pastellfarben bei Dekorationen zu warmen Holztönen bei Möbeln. Zu starke Farbspiele schaffen einen eher chaotischen Eindruck. Ton in Ton dagegen erfüllt den Wunsch nach farblicher Abwechslung, ohne die Raumharmonie zu stören.

Schlafzimmer Dachschräge

Stauraum in einer Schlafzimmer - Dachschräge oder anderen Raumnutzungen

Mehr Stauraum im Schlafzimmer bieten anstelle klassischer Nachtschränkchen ähnlich hohe Rollcontainer. Sie können tagsüber bei Bedarf zusammengeschoben und als Doppelkommode in einem anderen Raumbereich aufgestellt werden. Für Kinderzimmer wird die Dachschräge zur Spielwiese. Dafür können große Stoffstreifen mit verschließbaren Taschen genäht und von Sparren zu Sparren gespannt werden.

Bei der Nutzung als Homeoffice oder Hobbywerkstatt sind Möbel mit Klapp- oder Auszugsfunktion sowie auf Rollen platzsparend, vielseitig und flexibel. Nicht zu vergessen ist der immer noch leere Bereich unter einer Treppe zum Dachboden. Hier können Möbellösungen mit Ablageflächen ebenfalls aus der Leerzone Stauraum ohne Flächenverlust schaffen.

Fazit: Niedrige und maßangefertigte Möbel eignen sich optimal, um ohne Flächenverlust und mit viel Stauraum eine Dachschräge zu nutzen. Dazu sind wenige, platzsparende Accessoires gut geeignet, ebenso wie helle Farben für Fußböden, Wände und Decke. Spiegel und geschickt platzierte, punktuelle Beleuchtung weiten den Raum optisch und zeichnen weniger harmonische Bereiche weich.